Flusslauf
Drei Länder – ein Fluss
Der Inn verbindet die Länder Schweiz, Österreich und Deutschland. Er entspringt im Schweizer Engadin, durchfließt Teile Österreichs und Bayerns, und mündet bei Passau in die Donau. Sein Einzugsgebiet ist mit über 26.000 Quadratkilometer das zweitgrößte Österreichs.
Entlang seines Laufes haben sich zahlreiche Siedlungen entwickelt. Der Inn ist die zentrale Lebensader dieser Regionen.
Der Inn entspringt in 2.484 Meter Höhe im Schweizer Kanton Graubünden am Lunghinpass bei Maloja nahe dem Lunghinsee. Von dort stürzt er als kleiner Bergbach fast 700 Meter ins Tal, wo er in den Silsersee mündet. Auf seinem weiteren Weg durchfließt der Inn den Silvaplaner-/Champfèrersee sowie den Moritzersee. Im Bereich der Gemeinde Samedan mündet der Flaz in den Inn. Dieser Nebenfluss transportiert große Mengen an Schwebstoffen aus dem Berninamassiv in den Inn.
Im Unterengadin durchfließt der Inn mit deutlich stärkerem Gefälle mehrere Schluchten. Durch die Ableitung großer Teile seiner Abflüsse zur Energiegewinnung hat der Wildfluss hier stellenweise wieder den Charakter eines kleinen Bergbachs.
Von der Schweiz nach Österreich
Bei Nauders passiert der Inn die schweizerisch-österreichische Grenze und durchquert in Südwest-Nordost-Richtung das Bundesland Tirol. Dabei durchfließt er zuerst das enge Tal des „Oberen Gerichts“ entlang der Samnaungruppe. Auch in diesem Bereich führt der Inn aufgrund von Wasserentnahmen für Ausleitungskraftwerke streckenweise deutlich weniger Wasser. Bei Landeck mündet die aus der Silvrettagruppe kommende Sanna in den Inn.
Ab Landeck weitet sich das Oberinntal zu einem u-förmigen Trogtal mit steilen Wänden. Der nächste größere Zufluss ist die Ötztaler Ache, die auf der Südseite des Inn die Ötztaler Alpen entwässert.
Mit dem Zufluss der Melach aus dem Sellraintal beginnt dann das weite, fruchtbare Unterinntal, das durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung und dichte Besiedelung geprägt ist. Die wichtigsten Zuflüsse hier sind die Sill – noch im Stadtgebiet von Innsbruck – und der Ziller.
In Österreich ist der Inn über weite Strecken stark verbaut. Jedoch wird der Fluss „nur“ durch drei Kraftwerke bei Imst, Kirchbichl und Langkampfen beeinträchtigt. Zwischen Fließ und Kirchbichl weist der Inn mit 150 Fließkilometern die längste freie Fließstrecke aller österreichischen Flüsse auf.
Von Österreich nach Deutschland
Zwischen Kufstein und Erl verläuft die österreichisch-deutsche Staatsgrenze in der Flussmitte. Der Inn fließt weiter in nördlicher Richtung bis Rosenheim, wo die Mangfall in ihn mündet.
Im weiteren Verlauf ändert der Fluss seine Richtung immer mehr nach Osten. Unterhalb von Marktl mündet die Salzach als bedeutendster Nebenfluss in den Inn. Ab hier markiert der Fluss wieder die Staatsgrenze.
Am unteren Inn wurden insgesamt 19 Wasserkraftwerke errichtet. Die Unterbrechungen des Fließkontinuums, also des frei strömenden Flusses, durch Ausleitungen und Wehre bzw. der kraftwerksbedingte Schwallbetrieb führen zu signifikanten ökologischen Beeinträchtigungen. Aus diesem Grund sind die Struktur und Abflussverhältnisse des Flusses in diesem Bereich massiv verändert.
Bei Passau mündet der Inn nach 517 Fließkilometern und 2.193 überwundenen Höhenmetern schließlich in die Donau.