Bestehende Wasserkraftwerke
Der Oberlauf von St. Moritz (CH) bis Imst (Ö) wird fast durchgehend von Ausleitungskraftwerken mit Schwallbetrieb genutzt. Der Inn selbst führt hier über weite Strecken nur noch eine Restwassermenge.
Im Unterlauf zwischen Kirchbichl (Ö) bis Passau (D) verwandeln 19 Wasserkraftwerke den Inn praktisch in eine Staustufenkette. Zwischen Jettenbach und Töging wird der überwiegende Innabfluss in den Innkanal zum Kraftwerk Töging abgeleitet.
Nur im Tiroler Abschnitt zwischen Imst und Kirchbichl ist der Inn noch frei von energiewirtschaftlicher Nutzung. Der Fluss ist hier nicht aufgestaut und weist vorwiegend natürliche Abflussmengen auf. Die Strecke ist jedoch durch den Schwall und Sunk der oberhalb liegenden Wasserkraftwerke beeinträchtigt, wodurch täglich „künstliches Hochwasser“ herrscht. Derzeit (2016) wird das Gemeinschaftskraftwerk Inn (GKI, 89 Megawatt) gebaut. Bei diesem Projekt wird der Inn bei Ovella an der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich aufgestaut und der Großteil der Abflüsse durch einen 22,6 Kilometer langen Stollen bis zu einem Kraftwerk bei Prutz ausgeleitet. Durch das GKI entsteht damit eine fast durchgehende Ausleitung von S-chanf (CH) bis Imst (Ö).