Fischerei
Bis zum Bau der ersten Staustufen bildete der Inn die Lebensgrundlage zahlreicher Berufsfischer. Die Unterbrechung der Wandermöglichkeiten von Fischen zusammen mit der Flussregulierung bedingte aber den Zusammenbruch der Fischbestände (ERHART 2004). Infolgedessen verschwand auch die Berufsfischerei am Inn.
Heute beschränkt sich die fischereiliche Nutzung weitgehend auf die Freizeitfischerei. In der Schweiz und in Österreich ist der Inn größtenteils der Salmonidenregion mit Bachforellen- und Äschenvorkommen zuzuordnen.
Dementsprechend wird hier vor allem auf diese beiden Arten gefischt. Die natürliche Reproduktion der Salmoniden ist durch strukturelle Defizite (fehlende Wandermöglichkeiten für Mittel- und Langstreckenwanderer, fehlende Laichhabitate) und vor allem den Schwallbetrieb so gestört, dass Fische keine geeigneten Lebensbedingungen mehr vorfinden. Ohne künstlichen Besatz wäre der Fischbestand im Inn bereits zum großen Teil erloschen.
Eine umfangreiche Studie zur Fischökologie des Tiroler Inn führt durchschnittlich 75 Prozent, in vielen Innabschnitten 100 Prozent des Bestands, auf Besatzmaßnahmen zurück (SPINDLER ET AL. 2002). Dies gilt auch für den deutschen und oberösterreichischen Inn, in dem Salmoniden nur noch bedingt geeignete Lebensräume finden. In den Staubereichen und Altwässern werden neben dem Hecht vor allem Karpfenarten (Cypriniden) befischt.