Doppelt so viele Auwaldflächen
In naturnahen Flussauen existiert ein Mosaik aus Auwäldern, Tümpeln, Kies- und Sandinseln, Flach- und Steilufern. Darin leben Tier- und Pflanzenarten – vom Biber über Flussregenpfeifer, Gelbbauchunke und Kurzflügelkäfer bis hin zum Zwergrohrkolben und der Deutschen Tamariske – in einer Gemeinschaft, die in unserer Kulturlandschaft so nicht mehr zu finden ist.
Von den einst 1850 ha Auwald aus dem Jahr 1855 sind heute nur noch fünf Prozent erhalten. Der WWF will erreichen, dass am Inn wieder neue Auwald-Lebensräume geschaffen und dem Fluss wieder Flächen zur Ausbreitung zurückgegeben werden. Gemeinsam mit dem Land Tirol und dem Lebensministerium wurde in der Kooperation „der.inn – lebendig und sicher“ ein Programm geschnürt, um den Inn wieder lebendiger zu machen. Gerade im Zuge der aktuellen Hochwasserpläne des Landes Tirol besteht die Chance, durch gewässerökologische Maßnahmen wieder Auen und neue Flusslebensräume zu schaffen. Hochwasserschutz und Lebensraumgewinn würden dadurch bestmöglich verbunden.
Auen
Im Tiroler Inntal sind dynamische Auenlandschaften zur Seltenheit geworden. Besonders bedeutende Flächen findet man noch im Tiroler Oberinntal bei Mils, Silz, Rietz sowie bei Völs-Kranebitten.
Revitalisierung
Lebensministerium, Land Tirol und WWF haben in einer gemeinsamen Untersuchung die Möglichkeiten für Verbesserungsmaßnahmen am Tiroler Inn ausgearbeitet.
Baumeister am Fluss: Der Biber kehrt zurück
Wie hochwertig wiederhergestellte Innflächen sind, zeigt sich unter anderem an der Rückkehr des Bibers in Tirol. Die Wiederkehr dieser ehemals ausgerotteten Tierart im Inntal, wie etwa im neu geschaffenen Altarm in Radfeld, verdeutlicht das Potenzial renaturierter Flussräume. Aktuell bewohnt der Biber in Tirol wieder um die 40 Reviere.